Auf den Duschkopf kommt es an: Die drei wichtigsten Tipps für weniger Feuchtigkeit im Badezimmer

Was tun gegen zu hohe Luftfeuchtigkeit im Badezimmer? Diese Frage stellen sich viele, vor allem, weil Feuchtigkeit dort schnell zu einem echten Problem werden kann. Speziell in Badezimmern ohne Fenster kommt es regelmäßig zu hoher Luftfeuchtigkeit und den damit einhergehenden Schimmel- und Stockflecken. Wenn das Bad noch dazu nur unzureichend belüftet ist, überschreitet die Luftfeuchtigkeit schon nach wenigen Minuten Duschzeit die maximal empfohlenen 70 Prozent schon nach wenigen Minuten und hält sich danach hartnäckig im Raum. Hat das Bad dazu noch kalte und oder glatte Wände und keine Naturbaustoffe, von denen die Feuchtigkeit aufgenommen werden kann, ist es fast vorprogrammiert, dass sich Schimmel bildet.

Wir beschäftigen uns seit Jahren intensiv mit dem Thema Duschen. Unser Fokus liegt dabei hauptsächlich auf einer hohen Energieeffizienz, die mit unseren Produkten erreicht werden kann. In unserem Prüfstand, in dem wir alle unsere Produkte auf Herz und Nieren testen, haben wir festgestellt, dass wenig aufsteigender Wasserdampf und eine hohe Energieeffizienz beim Duschen direkt zusammenhängen und sich auf die Luftfeuchtigkeit im Bad auswirken. Wie bekommst du also ohne Luftentfeuchter und auch ohne den Einbau eines neuen Badezimmerfensters dein Feuchtigkeitsproblem im Handumdrehen in den Griff? Hier sind unsere drei wichtigsten Tipps, die wir als Learnings aus unseren Tests gewonnen haben:

Der richtige Duschkopf ist entscheidend

Der Durchfluss und die Strahlform deines Duschkopfes sind die wichtigsten Einflussgrößen auf die Abgabe von Energie und damit Wasserdampf an die Umgebungsluft im Badezimmer. Ein „großer“ Duschkopf mit einer Durchflussmenge von 10l/min und mehr transportiert unnötig viel Energie im warmen Wasser, dass dann im schlimmsten Fall fein zerstäubt aus den Austrittsöffnungen strömt. Für eine noch feinere Zerstäubung haben manche Hersteller noch eine kleine Öffnung in die Strahlscheibe integriert, durch die Luft aus dem Badezimmer angesaugt und mit dem Wasser vermischt wird.

Die als „Energiesparduschkopf“ besungene Technik leuchtet vielen Kunden, aber auch Experten zunächst ein: Die Luft macht den Strahl voluminöser und es fühlt sich bei weniger Wassermenge nach mehr an. Da wir in unserem Prüfaufbau zum Testen unserer Wärmetauscher auch die Duschköpfe wechseln, haben wir aber das Gegenteil festgestellt: Um genauso angenehm zu duschen, wie mit einem herkömmlichen Duschkopf, muss das Wasser plötzlich an der Mischbatterie wärmer gestellt werden. Statt 39°C werden 42°C warmes Wasser zum Duschkopf geleitet, dann mit 22°C kalter Luft aus dem Badezimmer gemischt, sodass wieder 39°C warmes Wasser auf dem Körper landet. Die Luft entweicht auf dem Weg Richtung Abfluss aus dem Wasser und verbleibt als Wasserdampf im Badezimmer.

Wir empfehlen daher, beim Kauf des nächsten Duschkopfs darauf zu achten, dass auf keinen Fall eine Technik mit Luftbeimischung integriert ist. Es gibt einfache Duschköpfe, wie z.B. der Hansgrohe Crometta Vario, bei denen die Strahlscheibe auf einen einfachen und angenehmen Strahl bei geringem Wasserdurchfluss und ohne Luftbeimischung optimiert ist. Hier reichen Durchflussmengen von 5-7l/min aus, um angenehm zu Duschen und noch dazu das Duscherlebnis leiser und damit deutlich entspannender zu machen. Zusätzlich sollte auf einen nicht zu feinen Strahl geachtet werden. Duschköpfe mit sehr vielen feinen Strahlen verlieren unnötige Energie in Form von Wasserdampf an die Luft, was wiederum zu einer erhöhten Luftfeuchtigkeit im Bad führt.

Hansgrohe Crometta Vario Green mit gutem Strahlbild
Ein gutes Strahlbild: Durch die geringe Anzahl an Einzelstrahlen gibt es eine kleine Oberfläche über die Energie verloren gehen kann

Mit der richtigen Pflege des Duschkopfs kann gespart werden

Der Duschkopf sollte wie oben schon erwähnt möglichst einen Strahl aus wenigen, dicken Einzelstrahlen haben. Damit diese nicht nur vom Körper abprallen, sondern geschmeidig auf der Haut hinunterfließen, empfiehlt sich zusätzlich ein Duschkopf mit einer geringen Durchflussmenge.

Die meisten modernen Duschköpfe sind mit Anti-Kalk-Düsen ausgestattet, die es relativ einfach machen, die einzelnen Öffnungen zu reinigen. Das ist auch durchaus sinnvoll, da über verstopfte Austrittsöffnungen Strahlen oft kreuz und quer durch die Dusche sprühen und nicht am gewünschten Ziel ankommen. Oft ist dabei gar nicht klar, wie viel Energie damit verloren geht. Hat man beispielsweise einen Duschkopf mit 40 Einzelstrahlen, bei dem dann nur 4 davon verstopft sind, wodurch nur 4 Strahlen nicht mehr am Kopf oder Körper ankommen, gehen direkt 10 Prozent der Energie und des Wassers ungenutzt verloren. Zum Feuchtigkeitsproblem tragen sie aber nach wie vor bei. Von daher lohnt es sich durchaus, zu Beginn der Dusche kurz zu checken, ob alle Strahlen sauber aus dem Duschkopf kommen und falls nicht, einmal kurz die betreffenden Düsen zu massieren.

Sollte der Duschkopf nach Jahren wirklich hartnäckig verschmutzt sein, kann man ihn auch mit Essigreiniger oder Zitronensäure reinigen. Dabei bitte die Herstellerangaben beachten 😉. Eine Pflegeanleitung für Produkte von Hansgrohe gibt es hier: Pflegeanleitung Hansgrohe Handbrause

Ein geringer Abstand zwischen Duschkopf und Kopf vermeidet Energieverluste und Dampfbildung

Die letzte wichtige Einflussgröße auf die energetische Effektivität und damit auch auf das Auftreten von Wasserdampf in der Dusche ist die Höhe, von der aus der Duschkopf bzw. die Handbrause auf den Kopf oder Körper zielt. Gibt es eine große Fallhöhe, wie beispielsweise bei den meisten Regenduschen, kühlt das Wasser auf der Fallstrecke bereits um mehrere Grad ab und muss auch in diesem Fall deutlich wärmer aus dem Duschkopf austreten als nötig.

Duscht man hingegen mit einer gut eingestellten Handbrause, bei der das Wasser wahlweise direkt auf den Kopf oder auf den Schultern auftrifft, kann das Wasser deutlich kälter eingestellt werden. Man kann das ganz einfach in Duschen mit umschaltbaren Ausgängen testen. Duscht man zuerst mit der Handbrause und schaltet dann auf die Regendusche um, wird man intuitiv im nächsten Moment die Temperatur höher stellen. Genau das ist die Differenz, um die das Wasser auf dem Weg weiter abkühlt.

Wir können in unserem Prüfaufbau mit diversen Durchfluss- und Temperatursensoren indirekt erkennen, welche Duschkopfvariante wie in der Dusche genutzt wird. Nimmt man den Duschkopf z.B. in die Hand und lässt das Wasser direkt über den Körper laufen, steigt der Wirkungsgrad unseres Flagschiffs – Der Warmduscher– aufgrund des dann wärmeren Abwassers noch einmal um ein paar Prozent an.

Ein Regenduschkopf mit feinen Strahlen erzeugt viel Wasserdampf
Ein Regenduschkopf mit feinen Strahlen erzeugt meist besonders viel Wasserdampf und verschwendet Energie